Bentley Flying Spur Hybrid - Der zweite Kraft im Sporn

Crewe, 2021

Sind wir jetzt überrascht? Nein, keineswegs. Dass der Bentayga-Antriebsstrang mit V6 und E-Motor nun auch im Viertürer ohne Heckklappe sein Werk verrichten wird, war glasklar. Immerhin geht es um die Beyond100-Strategie und die verspricht eine ganze Menge Vorwärtsdrang.   

Während die Kolleginnen und Kollegen in Goodwood gleich den großen Schritt zur reinen E-Mobilität wagen, ist Bentley eher ruhiger unterwegs. Das Zauberwort heisst Hybrid und das bedeutet, auf dem Weg zu kompletten E-Mobilität werden den Verbrennern E-Motoren zur Seite gestellt. Als Leistungslieferanten und Verbrauchs-Reduzierer. Ein Blick auf die Datenblätter zeigt uns den Weg. 


Ein Vergleich liefert dann auch interessante Fakten. Der Flying Spur V8 mit vier Litern Hubraum steht mit 550 PS, 770 Newtonmeter Drehmoment und 4,1 Sekunden bis Tempo 100 km/h auf seinen Rädern und der Hybrid? Sechs Zylinder mit drei Litern Hubraum. 544 PS 750 Newtonmeter und 4,3 Sekunden bis 100 km/h. Diese Werte schafft die Limousine natürlich nur mit dem Kombinat aus Verbrenner und E-Motor. Der steuert 100 kW Leistung bei, plus 400 Nm Drehmoment. Den Verbrauch haben die Leute in Crewe noch nicht aufgeschrieben, sie messen noch und liefern dann später. Der Blick auf die Werte des Bentayga Hybrid liefert einen Hinweis: 3,3 bis 3,6 Liter Super.


Damit stehen nun drei Varianten des Flying Spur im Regal der Händler. Der V8, der W12 und der Hybrid. Rein äusserlich hat man den Hybrid mit eher schüchternen Erkennungszeichen versehen. Der Schriftzug „Hybrid“ ist an beiden vorderen Radhäusern zu sehen. Die vier Endrohre sind oval und dann ist da noch die Klappe, hinter der sich ein Universalbuchse zur Aufnahme von elektrischer Energie befindet.


Zum Thema Laden und Stromspeicher gibt es nicht so viele Informationen. Der Akku kann 14,1 kWh speichern, es dauert rund 2,5 Stunden bis ein vollständig entladener Akku wieder komplett beladen ist. Eine Schnellladefunktion gibt es nicht. Der Bentley kann lediglich im AC-Modus beladen werden. Die Limousine startet immer im E-Modus, erst wenn man ein wenig mehr Gas gibt, springt der V6 an. 


Im Innenraum ist das Thema Hybrid nicht wirklich präsent. Über einen neue Taste werden die drei E-Modi gesteuert: 

E-Drive: rein elektrisches Fahren

Hybrid: beide Motoren treiben den Wagen an. Dabei kümmert sich das Navigationssystem um die effizienteste Route. Das Ziel: maximale Reichweite

Hold: der Verbrenner treibt an, der E-Motor wird kaum oder gar nicht verwendet, damit der Akku nicht weiter entleert wird.


Über die App „My Bentley“ läßt sich der Ladevorgang auch aus der Ferne steuern. Wer nicht mehr weiß, wo sein Flying Spur steht, kann sich den Weg zum Wagen über die App anzeigen lassen. Und wenn´s im Winter draussen bitter kalt ist, genügt ein Fingerdruck und das Innere des Bentley wird auf gemütliche 22 Grad vorgeheizt. 


Kommen wir zur unwichtigsten Information. Den Preis. Bentley hält sich noch bedeckt, zumindest Ende August 2021. Bestellen kann man sofort, geliefert wird Ende diesen Jahres. Ach ja, drei Felgengrößen stehen zur Auswahl: 20, 21 und 22 Zoll. 


Und weil Sondereditionen seit Jahren en voque sind, werden 100 Exemplare des Flying Spur Hybrid in der „Odyssean“ Edition angeboten. Die Technik bleibt bei diesem Sondermodel unangetastet. Dafür stehen für individuelle Wünsche die Optik und das Interieur betreffend natürlich jede Menge Optionen bereit. 


Fotos: Bentley Motorcars

Text: Ralf Bernert


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